Der Forschungsbericht der Akademie für Raumforschung und Landesplanung widmet sich konkreten Fragestellungen der Erforschung und Gestaltung räumlicher Transformationsprozesse. Ziel ist es, das weitgehend ungeordnete Wissen zu Prozessen der räumlichen Transformation zu systematisieren und einen Beitrag zu einem gemeinsamen Begriffsverständnis zu leisten, das eine Grundlage für die weitergehende Erforschung und Steuerung dieser Prozesse sein kann.
Kurzzusammenfassung meines Beitrags:
In einer transdisziplinären Fallstudie wird ein bestimmtes Phänomen in seinen sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen und ökologischen Zusammenhängen betrachtet. ‚Transdisziplinär‘ bedeutet zunächst, dass Personen aus verschiedenen Bereichen – wie Wissenschaft, Verwaltung, Kunst oder Wirtschaft – gemeinsam an gesellschaftlich relevanten Problemen forschen, voneinander lernen und Interventionen entwickeln. Fälle können dabei als Grenzobjekte verstanden werden, anhand derer sich die Perspektiven der Beteiligten aufzeigen und diskutieren lassen. Ein differenzsensibler Zugang zu transdisziplinärer Forschung kann dabei zu einem besseren Verstehen und Gestalten räumlicher Transformationsprozesse beitragen. Dabei bieten die Zwischen-räume, die sich zwischen Disziplinen, Sektoren, Arbeitsfeldern und Lebenswelten auf-spannen, das Potenzial, räumliche Prozesse aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und uns selbstverständlich erscheinende, nicht-nachhaltige Denk- und Handlungsweisen zu hinterfragen. Die konzeptionellen Beiträge werden durch das Beispiel einer transdisziplinären Fallstudie im Landkreis Oldenburg mit Akteuren aus Wissenschaft, Kunst, Regionalverwaltung und Zivilgesellschaft veranschaulicht.